CKE-Erhebung: Bisher kaum Strompreiserhöhungen veröffentlicht

Deutschlandweit zeichnet sich zum Jahreswechsel ein Trend zu stabilen Strompreisen für Haushaltskunden ab – trotz Erhöhung staatlicher Abgaben und der in vielen Regionen teils stark steigenden Netzkosten. Die Gaspreise hingegen fallen tendenziell. Das geht aus einer Erhebung der Carl Kliem Energy GmbH (CKE) hervor.

Mehr als die Hälfte (64 Prozent) der Energieversorger, die bisher ihre Tarifentscheidungen für Haushaltskunden kommuniziert haben, werden die Strompreise im kommenden Jahr stabil halten, 17 Prozent wollen ihre Endkundentarife senken. Weitere 11 Prozent gaben an, die Preise entweder gleich halten oder senken zu wollen. Nur acht Prozent planen eine Erhöhung.

Die Erhebung basiert auf einer telefonischen Umfrage der CKE unter kleineren und mittleren Stadtwerken sowie aus einer Auswertung von in den Medien veröffentlichten Tarifentscheidungen. In die Erhebung flossen die Entscheidungen von 36 Stromanbietern und 43 Gasanbietern ein. Stand der Erhebung ist der 6. November 2015.

CKE-Berechnung: Beschaffungskosten für Strom fallen 2016 im Schnitt zirka 0,5 Cent/kWh

Berechnungen der CKE zufolge konnten Energieversorger angesichts der fallenden Börsenpreise ihren Strom für das Tarifkundensegment für 2016 im Schnitt 0,489 Cent pro Kilowattstunde (4,89 Euro pro Megawattstunde) günstiger einkaufen als für 2015. Stadtwerke tätigen ihren Stromeinkauf in der Regel ein bis drei Jahre im Voraus.

Demgegenüber stehen steigende Kosten aus staatlichen Abgaben (EEG-Umlage, KWKG-Umlage, $19-StromNEV-Umlage, Offshore-Haftungsumlage, AbLaV-Umlage und Stromsteuer). Diese steigen gegenüber diesem Jahr um 0,6 Ct/kWh und summieren sich 2016 auf 9,267 (2015: 8,666) ct/kWh (Stand 6. November 2015). Somit ergibt sich allein aus diesen beiden Posten ein Saldo von 0,1 ct/kWh, der in die Margen der Versorger schneidet.

Hinzu kommen für die Versorger Netzentgelte, die gemäß den vorläufigen Veröffentlichungen teils kräftig ansteigen werden – im deutschlandweiten Schnitt um 0,42 ct/kWh (Standardlastprofil Haushaltskunde, berechnet basierend auf veröffentlichten Daten des Netzdatenbankbetreibers Enet GmbH).

Gemäß der Stromgrundversorgungsverordnung müssen Versorger geplante Preisveränderungen sechs Wochen vor der geplanten Änderung u.a. öffentlich bekannt geben, i.d.R. in der Lokalzeitung oder ggf in einem Amtsblatt. Tarifveränderungen zum 1. Januar 2016 müssen somit in den kommenden zwei Wochen veröffentlicht werden.

Diesen Berechnungen zufolge könnten sich die Strom-Gewinnmargen der EVU daher signifikant verringern, sofern die steigenden Kosten nicht an die Endverbraucher weitergegeben werden.

Trend zu fallenden Gaspreisen

Bei den Gaspreisen zeichnet sich ein Trend zu fallenden Endkundenpreisen ab: 56 Prozent der untersuchten Unternehmen gaben an, die Tarife zu senken, knapp 40 Prozent setzen auf unveränderte Preise. Etwa fünf Prozent wollen die Preise entweder unverändert lassen oder aber senken, Erhöhungen wurden noch nicht kommuniziert. Die Gas-Einkaufskosten für 2016 sind gegenüber 2015 um 0,33 ct/kWh gefallen, geht aus der repräsentativen CKE-Berechnung hervor.

Die Carl Kliem Energy GmbH (CKE) mit Sitz in Kelkheim, Taunus, ist ein Beratungsunternehmen für die Energiewirtschaft mit 16 Jahren Erfahrung im liberalisierten Strommarkt. Ein Team von 21 Beratern und Mitarbeitern begleitet mehr als 350 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Beschaffung, Vertrieb und Controlling.

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