Manage change, channel energy…

Ähhhm… wie war das nochmal mit der ENERGIE? Naja, wir Energiewirtschaftsexperten müssten es ja wohl eigentlich wissen, oder etwa nicht??!! Der Blick in den Schülerduden hilft: Ja, richtig, Energie ist immer noch die Fähigkeit, mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszustrahlen. Leider können wir sie nur an ihren Wirkungen erkennen. Sehen, fühlen, anfassen kann man sie nicht. Oder etwa doch?

Schauen Sie doch mal in Ihr Unternehmen oder in Ihre Abteilung. Wirkt hier nicht auch tagtäglich jede Menge Energie? Sollte es zumindest. Die Aufgaben wollen ja erledigt werden. Viel Energie wird auch plötzlich freigesetzt, wenn Veränderungen angekündigt werden. Widerstände oder Zugkräfte entstehen – die einen haben Angst, die anderen wittern neue Chancen. Viele Kräfte arbeiten für und / oder gegeneinander – rein emotional oder physikalisch.  

Veränderungen werden nur gelingen, wenn die freiwerdenden Kräfte richtig aktiviert, gebündelt und gelenkt werden. Eine klare Aufgabe der Chefin oder des Chefs, wie die Wissenschaftlerinnen Heike Bruch und Anna Schuler vom Institut für Führung und Personalmanagement an der Universität St. Gallen konstatieren. Sie vertreten die These, dass die meisten Veränderungsprozesse in Unternehmen scheitern, weil Führungskräfte die Energie ihrer Organisation schlecht managen.

Beide zeigen auf, dass sich schon frühzeitig anhand der verschiedenen Energieformen, die in den Unternehmen auftreten können, erkennen lässt, ob Unternehmen drohen, in eine der Fallen zu tappen, die Veränderungsprojekte zum Scheitern bringen:

  • Korrosive Energie zeigt sich durch aktiven Widerstand, Wut und Egoismus, was in internen Kämpfen und dem Verhindern von Innovation und Wandel mündet.
  • Produktive Energie ist gekennzeichnet durch hohes Engagement und Begeisterung der Mitarbeiter.Das Ziel ist es, den Erfolg des Unternehmens voranzutreiben.
  • Resignative Energie liegt vor, wenn hohe Frustrationswerte und ein reduziertes Aktivitätsniveau vorherrschen.
  • Angenehme Energie zeigt sich durch hohe Zufriedenheit, Gelassenheit und Identifikation mit dem Status quo.

Nach Bruch und Schuler können Unternehmen Hochleistung und die Fähigkeit zum Wandel nur erreichen, wenn sie die produktive und angenehme Energie stark aktivieren und dabei die anderen Störfaktoren (korrosive und resignative Energie) vermeiden.

 

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