Generation Y: Sinnerfüllung, flache Hierarchien, Flexibilität und Mitgestaltung stehen hoch im Kurs

Wer sich mit den jüngeren Arbeitnehmern und deren Erwartungen an ihren Arbeitgeber beschäftigt merkt schnell, dass sich Prioritäten verschoben haben. Während die Generation der BabyBoomer  (geboren 1945 bis 1964) noch nach Geld, Aufstieg und Macht sowie beruflicher Sicherheit strebte, sind es für die jüngeren Generationen Sinnerfüllung, flache Hierarchien, Möglichkeiten der Mitgestaltung oder auch flexible Arbeitszeiten und -orte, welche ein Jobangebot als attraktiv gelten lassen. Oft werden die sog. Millenials bzw. die sog. Generation Y (geboren zwischen 1980 und 1999) mitunter als bequem und wenig ambitioniert bezeichnet, mit einer Neigung dazu, auch mal gerne den Arbeitgeber zu wechseln, um etwas „Neues“ oder „Spannenderes“ auszuprobieren. Insbesondere dann, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen sowie die Möglichkeiten zur Mitbestimmung beim Arbeitgeber nicht gegeben sind.

Der Blick auf die Bevölkerungsentwicklungspyramide zeigt jedoch eindeutig, warum es sich die Generation Y durchaus leisten kann, an den Arbeitgeber den eigenen Interessen entsprechende Forderungen zu stellen: Das Phänomen der Veralterung der Gesellschaft führt dazu, dass stetig weniger qualifizierte Fachkräfte auf den Arbeitsmarkt streben.

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Der früher vorherrschende Arbeitgebermarkt wandelt sich mehr und mehr zum Arbeitnehmermarkt. Künftig werden sich Unternehmen immer häufiger um potentielle Kandidaten bewerben müssen als es derzeit noch in umgekehrter Art und Weise der Regelfall ist. Es muss sich also etwas in den Führungsetagen der alteingesessenen deutschen Wirtschaft tun, um den Anforderungen nach Mitbestimmung und flachen Hierarchien der nachfolgenden Generationen gerecht zu werden. Viel wichtiger noch: Das Schaffen eines konstruktiven Umfelds, in dem Arbeitnehmer unterschiedlicher Generationen im gegenseitigen Austausch voneinander vorurteils- und hierarchiefrei lernen dürfen und können. Dies gelingt am besten in der Umsetzung von möglichst heterogenen Arbeits- und Projektgruppen, die gemeinsam auf Basis ihres unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungshorizontes, parallel zur hierarchischen Organisation, an zukunftsorientierten Problemlösungen arbeiten und dabei in vielfältiger Art und Weise voneinander rofitieren. Eine klare Managementaufgabe, welche viel Fingerspitzengefühl und Kommunikation erfordert. Es wird sich aber garantiert lohnen, denn auf diese Weise gewinnen Sie auch den Nachwuchs für sich, der sich dann gerne lange an Ihre Unternehmen binden wird.

Burkhard Hergenhan