Aus Fehlern lernen – Warum ist eine Unternehmenskultur mit positivem Umgang mit Fehlern so wichtig?

„Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.” (Samuel Beckett)

Ausprobieren, hinfallen, aufstehen, nochmal probieren, wieder hinfallen….diese Liste ließe sich wohl fortsetzen. Hauptsache am Schluss der Kette steht eines: der Erfolg!

Aber gibt es denn sowas überhaupt – Fehler in deutschen Unternehmen?

Die Fehlertoleranz deutscher Unternehmen und ein daraus resultierender positiver Umgang mit Fehlern ist im internationalen Vergleich ernüchternd. Fehler werden oftmals vertuscht, die Verantwortung dafür gerne den Kollegen zugeschoben. Das hat in der Regel zur Folge, dass Fehler in Fällen zu spät bemerkt werden und eine Korrektur erst möglich ist, wenn „das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“.Die fehlende Kommunikation auf Grund der Angst vor den Konsequenzen sorgt schlussendlich noch dafür, dass Lernchancen für künftige Situationen nicht einmal genutzt werden. Schade, oder etwa nicht?

Was wäre alles erreichbar, wenn ein konstruktiver Umgang mit Fehlern am Arbeitsplatz möglich wäre? Eine Internationale Studie der Leuphana-Universität in Lüneburg zum Thema Fehlerkultur hat gezeigt, dass Kulturen in denen Gemeinnützigkeit und Fairness zentrale Werte sind und in denen die Gemeinschaft wichtiger ist als das Individuum, erfolgreicher sind im Entdecken von Fehlern und im Management von Fehlern. Als durchweg positiver Faktor wurden dabei flache soziale Hierarchien als Erfolgsfaktor ermittelt. Warum ist das so?

Die Begründung liegt eigentlich sehr nahe: Mitarbeiter in Unternehmen mit wenigen Hierarchiestufen sind beteiligter, achten zudem gemeinsam auf Probleme und Unsicherheiten. Ferner trauen sie sich eher, Vorgesetzte auf Fehler hinzuweisen und diese wiederum können sie sich eher eingestehen.

Die Lösung liegt also darin eine Unternehmenskultur zu schaffen, in denen es erwünscht (und nicht nur erlaubt) ist, über Fehler zu sprechen, um künftig „besser zu scheitern“. Doch das gelingt nur, wenn Fehler und die Lerneffekte daraus grundsätzlich als wertvoll erachtet werden.

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